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Wissenschaftskommunikation in Leichter Sprache? Eine Bestandsaufnahme der Verwendung von Leichte Sprache Angeboten in den Webauftritten deutscher Forschungs institutionen und Hochschulen
Wissenschaftskommunikation in Leichter Sprache? Eine Bestandsaufnahme der Verwendung von Leichte Sprache Angeboten in den Webauftritten deutscher Forschungs institutionen und Hochschulen
Linguistik online, vol. 117, núm. 5, pp. 97-122, 2022
Universität Bern
Abstract: Recent research on the impact and reception of science communication pointed out, that marginalized groups in society like people with mental or learning disabilities or people with limited language skills often remain unconsidered by conventional measures of communicating scientific content (Humm/Schrögel/Leßmöllmann 2020). Easy reading concepts might be a helpful approach to a more inclusive mode of science communication. The paper evaluates if German science institutions and universities offer easy reading versions on their websites to enable the abovementioned groups to access fundamental scientific information. In a second step it analyses how these easy reading versions have been formally implemented and to what extent the requirements of the Federal Ordinance on Accessible Information Technology (BITV 2.0) have been followed. The paper aims to give a first overview on the efforts of scientific institutions to address marginalized groups and to point out deficits of these efforts.
1 Einleitung
Ausgehend von den Prämissen einer Wissensgesellschaft nach Stehr (1994), als die sich viele moderne Gesellschaften betrachten, ist die Annahme gerechtfertigt, dass der Zugang zu Informationen über wissenschaftliche Forschung und Erkenntnisse für alle Mitglieder einer Gesellschaft gleichermaßen wichtig und relevant ist. Das hat nicht zuletzt die Corona Pandemie gezeigt, deren Auswirkungen sich gegenwärtig niemand entziehen kann. Selten zuvor wurden daher Fortschritte im wissenschaftlichen Bereich wie etwa die Entwicklung von Impfstoffen gegen das Virus, Erkenntnisse bezüglich seiner Verbreitung und darüber, welche Maßnahmen geeignet sind, sich davor zu schützen sowie Diskussionen um die Sicherheit einzelner Impfstoffe so genau und aufmerksam von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wie in jüngster Zeit. Die Berührungspunkte der Gesellschaft mit dem Teilsystem Wissenschaft sind daher im Zuge dieser Entwicklungen mannigfaltiger geworden, weil das Wissen um den wissenschaftlichen Fortschritt auch grundlegend ist für informiertes Handeln und Entscheiden für das eigene Leben: Wie schütze ich mich vor Ansteckung? Lasse ich mich impfen? Welche Risiken birgt eine Impfung im Vergleich mit der Ansteckung mit dem Virus? An diesem gegenwärtig omnipräsenten Beispiel lässt sich ablesen, welche Bedeutung gute Wissenschaftskommunikation für die breite Öffentlichkeit hat. Doch beschränkt sich die Relevanz von Wissenschaftskommunikation nicht allein auf diesen Themenbereich. Auch Fragen des Klimawandels, der Gentechnologie oder der Künstlichen Intelligenz Forschung, um nur ein paar wenige zu nennen, haben Auswirkungen auf die Gesellschaft. Um die in einer Demokratie zentrale Mitbestimmung und Mitwirkung aller gewährleisten zu können, ist es daher notwendig, verständliche Informationen für alle Bürger:innen bereitzustellen und Offenheit für einen Dialog hierüber zu signalisieren. Darüber hinaus wird es häufig als Aufgabe eines durch Steuergelder finanzierten Wissenschaftssystems betrachtet, die Bürger:innen über das, was in diesem Bereich geschieht, informiert zu halten (Kappel/Holmen 2019: 8).
Dabei stellt sich jedoch die Frage, ob die geläufigen Formen der Wissenschaftskommunikation tatsächlich alle Menschen erreichen bzw. von allen Menschen gleichermaßen genutzt werden können (cf. hierzu Schrögel et al. 2018). Hier tun sich noch Defizite auf, wenn es etwa um die Kommunikation wissenschaftlicher Inhalte an Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen geht. Dies kann weitreichende Konsequenzen haben, wie Bock 2015a konstatiert:
„Wer sich in einer Demokratie nicht oder kaum Zugang zu Information und Kommunikation verschaffen kann und sich außerdem (als Folge) nur eingeschränkt an gesellschaftlichen Debatten beteiligen kann, dessen aktive und passive Partizipationsmöglichkeiten sind beschnitten“ (Bock 2015a: 117). So können beispielsweise kognitive Beeinträchtigungen zur Ausgrenzung aus einem selbstbestimmten gesellschaftlichen Leben führen (cf. Wansing 2005: 78–101.; Trescher 2015: 24).
In den letzten Jahren wurden vermehrt Maßnahmen – insbesondere von staatlicher Seite – ergriffen, um Menschen mit kognitiven oder anderen Beeinträchtigungen den Zugang zum gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Hierzu zählen unter anderem gesetzliche Regelungen zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, zur Barrierefreiheit im digitalen und öffentlichen Raum sowie zur aktiven Teilhabe am gesellschaftlichen Leben etwa durch die Bereitstellung von Hilfsmitteln und persönlicher Assistenz (cf. Trescher/Hauck 2020; Bundesgesetzblatt 2019; Bühler 2017).
Leitend hierbei ist der Gedanke, dass nicht die Betroffenen selbst für die Beseitigung von Zugangsbarrieren eintreten müssen, sondern die strukturellen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen entsprechend verändert werden müssen (cf. Theunissen/Schwalb 2012). In diesem Kontext ist auch die Nutzung von Leichter Sprache zu sehen, die als Angebot an Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen oder mit Sprachbarrieren zu verstehen ist, um ihnen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen (cf. Bredel/Maaß 2019: 255), zu dem auch eine grundlegende Informiertheit über Entwicklungen in der Wissenschaft und ihre Auswirkungen auf das Alltagsleben der Menschen gehört.
Wie weit solche Angebote bereits vorhanden und für die entsprechenden Zielgruppen zugänglich sind, soll im Folgenden aufgefächert werden. Der vorliegende Aufsatz möchte eine Bestandsaufnahme der Leichte Sprache Angebote auf den Webauftritten von Forschungseinrichtungen sowie von Hochschulen vornehmen und dabei die Umsetzung genauer untersuchen, umerste Erkenntnisse darüber zu gewinnen, ob und wie schwer erreichbare Zielgruppen, zu denen u. a. Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, Menschen mit Lernschwierigkeiten und Menschen mit (noch) eingeschränkten Deutschkenntnissen zählen, adressiert werden.1 Diese Bestandsaufnahme soll Denkanstöße geben, die Herausforderungen, die die Umsetzung von Leichter Sprache in der Wissenschaftskommunikation mit sich bringt, zu eruieren und Möglichkeiten, damit umzugehen, zu diskutieren.
Hierzu soll zunächst kurz das Konzept „Leichte Sprache“ erläutert werden. In einem weiteren Schritt wird der Bereich der Wissenschaftskommunikation umrissen und skizziert, welche Ziel- gruppen weniger gut durch herkömmliche Formen der Wissenschaftskommunikation erreicht werden. Abschließend werden die Ergebnisse einer Auswertung von 133 Websites deutscher Forschungseinrichtungen und Hochschulen bezüglich des Vorhandenseins und der Umsetzung von Leichte Sprache Angeboten vorgestellt und diskutiert.
2 Leichte Sprache als Varietät des Empowerments
Leichte Sprache wird aus Perspektive der Linguistik als eine funktionale Varietät des Deutschen betrachtet. Das heißt, sie existiert gleichberechtigt neben anderen Varietäten der deutschen Sprache wie Dialekten oder Soziolekten, hat aber eine klare funktionale Ausrichtung. Sie weist in ihrer grundsätzlichen Anlage gegenüber der Standardsprache ein höheres Maß an Wahrnehmbarkeit und Verständlichkeit für Menschen mit kognitiven und/oder kommunikativen Beeinträchtigungen auf (cf. Bredel/Maaß 2019: 251). Auf diese Weise sollen die adressierten Zielgruppen der Varietät in die Lage versetzt werden, Kommunikate wie z. B. amtliche Schreiben, Nachrichten oder Websites eigenständig zu rezipieren und zu verarbeiten. Bei Leichter Sprache steht daher nicht etwa eine allgemeine Verständlichkeit im Vordergrund, sondern eine an die Bedürfnisse der spezifischen Zielgruppe(n) angepasste Verständlichkeit (Bock 2014: 17).
Ein konsensuales Konzept von Leichter Sprache im Deutschen liegt bislang allerdings nicht vor (cf. Bock 2018). Dies liegt unter anderem in der Herausbildung der Leichten Sprache aus praxisorientierten Ansätzen begründet. So entwickelten die Organisationen „Netzwerk Leichte Sprache“ sowie „Inclusion Europe“ eigene Regelwerke (cf. BMAS 2014; Inclusion Europe 2009), die zwar in der Grundkonzeption Ähnlichkeiten zueinander aufweisen, aber in der Feinausrichtung durchaus voneinander abweichen (cf. Bredel/Maaß 2016a: 82). Darüber hinaus bietet auch die Barrierefreie Informationstechnik Verordnung (BITV 2.0) ein eigenes Regelwerk zur Umsetzung von Leichter Sprache (BMJV 2011). Ein aus der wissenschaftlichen Begleitforschung zu Leichter Sprache entstandenes Regelwerk stellt der Duden Band Leichte Sprache dar, der von Ursula Bredel und Christiane Maaß (2016) erarbeitet wurde und der eine wichtige Ergänzung zu den aus der Praxis kommenden Werken darstellt.
Zu den auffälligsten Merkmalen der Leichten Sprache gehören sowohl typographische Normierungen wie z. B. die Nutzung eines größeren Schriftschnitts, formale Normierungen wie die Regel, pro Textzeile möglichst nur eine inhaltliche Aussage zu äußern sowie morphosyntaktische Normierungen wie etwa der Verzicht auf Kasusformen wie den Genitiv, der durch präpositionale Konstruktionen ersetzt wird (cf. Bredel/Maaß 2019: 253): So wird beispielsweise anstelle von Sinas Haus die Konstruktion das Haus von Sina präferiert.
Insgesamt ist festzustellen, dass die Überführung von standardsprachlichen Texten in Leichte Sprache weniger eine reine Übersetzung als vielmehr ein texttransformatorischer Akt ist, bei dem der Zieltext häufig durch zusätzliche kontextbezogene Informationen angereichert und didaktisch aufbereitet werden muss (cf. Bock 2015b: 12; Maaß 2019). Darüber hinaus können Illustrationen Inhalte zugänglicher machen.
Eine wissenschaftliche Begleitung der Leichte Sprache Praktiken u. a. durch die Verständlichkeitsforschung hat sich in den letzten Jahren herausgebildet. Dabei werden Annahmen, welche Sprachformen eine besonders hohe Verständlichkeit erzielen, durch empirische Forschung überprüft (cf. HansenSchirra/Gutermuth 2019; Lange 2019). Dies ergänzt die bislang übliche Praxis, Leichte Sprache Texte von Personen mit Lernschwierigkeiten, die der primären Zielgruppe zugerechnet werden, auf ihre Verständlichkeit hin evaluieren zu lassen (cf. Bredel/Maaß 2016a: 146; Bredel/Maaß 2019: 255).
Wie einleitend schon erwähnt richtet sich Leichte Sprache an recht unterschiedliche Zielgruppen, zu denen einerseits Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen sowie Menschen mit prälingualer Gehörlosigkeit zählen, die aufgrund von Einschränkungen im Spracherwerb, die durch die Behinderung bedingt sind, Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben von standardsprachlichen Texten haben können (cf. Maaß 2015b: 4). Andererseits adressiert Leichte Sprache auch Menschen, die Deutsch als Zweitsprache erwerben und für die standardsprachliche Texte zumindest vorübergehend eine Kommunikationshürde darstellen können (cf. Bock 2015b: 12). Damit müssen Texte in Leichter Sprache durchaus heterogenen Zielgruppen gerecht werden, was zusätzliche Herausforderungen schafft und insbesondere in den Umsetzungen deutliche Unterschiede hinsichtlich des Komplexitätsgrades der Texte nach sich zieht.
Zusammenfassend lässt sich Leichte Sprache als eine Realisierungsform von Sprache betrachten, die Kommunikationsbarrieren für verschiedene Personengruppen abbauen möchte, um ihnen eine autonome Partizipation und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Leichte Sprache ist insofern auch als ein Beitrag zu einem Empowerment von Personengruppen zu verstehen, die häufig marginalisiert werden (cf. Bock 2015a: 117).
3 Wissenschaftskommunikation und ihre Zielgruppen
Das Feld der Wissenschaftskommunikation hat vor allem in letzter Zeit, bedingt durch die Corona Pandemie, ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit erhalten. Doch was verbirgt sich konkret hinter „Wissenschaftskommunikation“? Der Begriff kann sich einerseits auf alle Formen der Kommunikation innerhalb des Systems Wissenschaft beziehen (z. B. auf den wissenschaftlichen Austausch in Form von Konferenzvorträgen oder wissenschaftlichen Veröffentlichungen, aber auch auf informelle Gespräche in der Teeküche von Instituten). Andererseits referiert er auf alle Formen der Kommunikation aus dem System der Wissenschaft heraus, worunter sowohl journalistische Berichterstattung über Wissenschaft als auch Public Relations Kommunikation wissenschaftlicher Einrichtungen sowie der Austausch zwischen Wissenschaftler:innen und einer interessierten Öffentlichkeit fallen können, um nur einige wenige Möglichkeiten zu nennen (cf. Leßmöllmann/Gloning 2020: XIf.; Bonfadelli et al. 2017: 4).
In den letzten Jahren wurden immer mehr Bestrebungen unternommen, um Einblicke in das Wissenschaftssystem zu gewähren, über Forschung zu informieren oder Potenziale, aber auch Gefahren wissenschaftlicher Entwicklungen zu diskutieren. Nicht zuletzt durch ein Positionspapier des Bundesministeriums für Bildung und Forschung aus dem Jahr 2019 wurde die Bedeutung von Wissenschaftskommunikation in einer modernen demokratischen Gesellschaft unterstrichen (BMBF 2019; cf. auch Wissenschaftsrat 2021; #FactoryWisskomm 2021).
Die Herausforderungen, die hierbei bewältigt werden müssen, bestehen unter anderem darin, komplexe fachwissenschaftliche Inhalte so aufzubereiten, dass sie eine möglichst breite und auch heterogene Öffentlichkeit erreichen. In diesem Zusammenhang sind insbesondere unterschiedliche Wissensvoraussetzungen, aber auch unterschiedliche Ansprüche und Erwartungen an Lebensweltbezug, Interessantheit sowie Unterhaltsamkeit zu berücksichtigen. Zudem sind unterschiedliche Ziele, die mit Wissenschaftskommunikation erreicht werden sollen, denkbar: Neben dem reinen Informieren über wissenschaftliche Prozesse und Entwicklungen kann es darum gehen, Wissensdefizite bei den Rezipient:innen auszugleichen, Akzeptanz für und Vertrauen in bestimmte wissenschaftliche Forschungszweige oder Methoden zu schaffen, durch Kritik auf Probleme und Bedrohungen hinzuweisen und/oder einen aktiven Austausch mit der Öffentlichkeit zu initiieren (cf. Dernbach/Kleinert/Münder 2012: 8). In diesem Zusammenhang haben sich in den vergangenen Jahrzehnten auch Veränderungen und Erweiterungen der Ansätze in der Wissenschaftskommunikation vollzogen, die der Tatsache Rechnung tragen, dass die Bürger:innen als gleichberechtigte Kommunikationspartner:innen betrachtet werden sollen (cf. Schmid Petri/Bürger 2020). Daher sind neben den defizitausgleichenden Ansätzen der Wissenschaftspopularisierung (cf. Bauernschmidt 2018: 24f.) auch immer mehr Formen einer dialogund interaktionsorientierten Wissenschaftskommunikation zu konstatieren (cf. Metten/Bornheim 2021), bei denen neue Kommunikationsformen wie z. B. Science Cafés (cf. Childers et al. 2021; Bazilio/Ryan/Welborn 2016), Wissenschaftsblogs (cf. Hanauska/Leßmöllmann 2022; Jarreau 2015) oder Bürgerforen (cf. Cacean 2019) für den aktiven Austausch zwischen Wissenschaftler:innen und der interessierten Öffentlichkeit genutzt werden (cf. Niemann/Schrögel/Hauser 2017).
Obwohl diese dialogisch partizipative Form der Wissenschaftskommunikation immer mehr zur Idealvorstellung wird, da sie einen auf Augenhöhe angelegten Austausch ermöglichen könne, nimmt das defizitausgleichende Modell in der Praxis einen hohen Anteil ein (cf. Simis et al. 2016; Suldovsky 2016). Mit Blick darauf, dass Texte für die Zielgruppen Leichter Sprache einen höheren didaktischen Vermittlungsaufwand aufweisen (cf. Bock 2015b: 12) ist daher zu vermuten, dass auch hier eher der Ansatz einer defizitorientierten und ausgleichenden Kom munikation angewendet wird als auf Dialog und Austausch basierende Modelle.
Es bleibt in diesem Kontext jedoch zu fragen, welche Zielgruppen durch die verschiedenen Modelle der Wissenschaftskommunikation adressiert und welche überhaupt erreicht werden. Hierauf lässt sich keine pauschale Antwort formulieren, da hierbei unterschiedlichste Faktoren (beginnend beim Thema oder beim gewählten Vermittlungsmedium) eine Rolle spielen (cf. Weitze/Heckl 2015: 48–50). Dennoch lassen genauere Zielgruppenuntersuchungen darauf schließen, dass viele Formen der traditionellen Wissenschaftskommunikation eher bildungsbürgerlich geprägte Zielgruppen erreichen (cf. Schrögel et al. 2018: 4; Dawson 2018: 774). Das wiederum legt den Schluss nahe, dass weite Teile der Gesellschaft kaum oder gar nicht durch die vielfältigen Formen der Wissenschaftskommunikation angesprochen werden. Die Wissen schaftskommunikationsforschung spricht in diesem Zusammenhang von „schwer“ bzw. „nicht erreichten Zielgruppen“ (cf. Schrögel et al. 2018: 6). Hierunter fallen unter anderem Menschen aus bildungseingeschränkten Milieus (cf. Trumbull et al. 2000; Evans et al. 2005), Menschen mit Migrationshintergrund bzw. ethnische Minderheiten (cf. Humm/Schrögel/Leßmöllmann 2020; Dawson 2014), sozioökonomisch Benachteiligte (cf. Illingworth/Jack 2018; Lloyd et al. 2012) sowie Menschen mit Behinderung (cf. Petersen 2007). Die Faktoren, die diese Exklusion begünstigen können, sind vielfältig, wie Schrögel et al. (2020) darstellen. Neben sozialen Fak toren wie Geschlecht, ethnische Herkunft, kulturelle Barrieren oder regionale Zugehörigkeit spielen auch individuelle und strukturelle Aspekte eine Rolle. So können fehlende Servicean gebote wie z. B. eine Kinderbetreuung, um Veranstaltungen der Wissenschaftskommunikation überhaupt wahrnehmen zu können ebenso den Zugang erschweren wie fehlende Informationen über solche Veranstaltungen. Auch die Form, in der Wissenschaftskommunikation praktiziert wird, also die sprachlichen und/oder formatbedingten Spezifika, hat Einfluss auf die Reich weite, die sie erzielt. Schließlich sind individuelle Faktoren zu nennen, die die Erreichbarkeit durch Wissenschaftskommunikation erschweren. Hierunter fallen das persönliche Interesse an wissenschaftlichen Themen, wissenschaftliche Grundkenntnisse im Sinne einer Scientific Lite racy, schlechte Erfahrungen mit Wissenschaftskommunikation, ein fehlender Alltags und Le bensbezug von wissenschaftlichen Themen sowie die persönliche Lese und Rechtschreibfä higkeit, um einige zu nennen (cf. Schrögel et al. 2020). Viele dieser Faktoren weisen Interde pendenzen zu anderen Ebenen wie etwa die individuelle und die strukturelle Ebene und ziehen weitere exkludierende Faktoren nach sich.
Trotz verschiedener Anstrengungen, Wissenschaftskommunikation inklusiver zu gestalten, wird deutlich, dass hierbei diverse Aspekte berücksichtigt und damit eine Vielzahl von Stell schrauben betätigt werden müssen.
Dennoch sind zunehmende Bemühungen festzustellen, Wissenschaftskommunikation inklusi ver zu gestalten. So werden etwa im Bereich der Inklusion von Menschen mit kognitiven Be einträchtigungen – beispielsweise in der Museumspädagogik – auch immer mehr Angebote in Leichter Sprache bereitgestellt (cf. Siegert 2017; Nolte/Kinzler 2012).
Zu den vielfältigen Formen der Wissenschaftskommunikation gehört natürlich auch die von Forschungsinstitutionen und Hochschulen ausgehende. Diese ist v. a. im Sinne einer strategi schen Wissenschaftskommunikation als „intentionale, nach innen und nach außen gerichtete Kommunikation von Wissenschaftsorganisationen (Hochschulen und Forschungseinrichtun gen), die dem Erhalt und dem Ausbau organisationaler Legitimität dient“ (Raupp 2017: 149), zu verstehen. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass diese Form der Wissenschaftskommunikation vielfältige Schnittmengen und Überschneidungsbereiche zur Organisationskommunikation auf weist, bei der sowohl die interne als auch die externe Kommunikation eine Rolle spielt. Für die vorliegende Untersuchung ist die externe Kommunikation von Belang, über die die Einrichtun gen nach außen repräsentiert werden und die Öffentlichkeit über die Forschung, aber auch über die allgemeinen Aufgaben der jeweiligen Einrichtung informiert wird (cf. Schwetje et al. 2020). Im Folgenden soll daher eine erste Bestandsaufnahme vorgestellt werden, wie weit Leichte Sprache Angebote hier bereits vertreten und wie diese gestaltet sind.
4 Bestandsaufnahme: Leichte Sprache Angebote auf Websites deutscher Hochschulez und Forschungseinrichtungen
Die folgenden Ausführungen beruhen auf einer Auswertung von insgesamt 133 Websites von Forschungseinrichtungen und Universitäten in Deutschland, die zwischen Mai und September 2021 vorgenommen und im Juni 2022 aktualisiert wurde. Dabei wurden 46 Forschungs ein richtungen sowie 87 Universitäten, die allesamt in öffentlich rechtlicher Trägerschaft sind, un tersucht. Nicht berücksichtigt wurden private, staatlich anerkannte Hochschulen. Die Erfassung der Hochschulen erfolgte nach der Auflistung der Universitäten in öffentlichrechtlicher Trä gerschaft, wie sie die Website „Hochschulkompass“ der Hochschulrektoren konferenz bietet (HRK 2021). Eine vollständige Auflistung der ausgewerteten Websites findet sich im Anhang (cf. Anhang 1 und 2).
Die Forschungsinstitutionen wurden der Auflistung auf der Website „Research in Germany“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF 2021) sowie auf der Website „For schungseinrichtungen des Bundes“ der Bundesregierung (Bundesregierung 2021) entnommen.
Bei den Forschungseinrichtungen wurden sämtliche Bundesforschungseinrichtungen wie das Umweltbundesamt, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte oder das Robert Koch Institut sowie Forschungsgesellschaften wie die HelmholtzGesellschaft, die Leibniz Ge meinschaft oder die Max Planck Gesellschaft in die Auswertung einbezogen. Bei den For schungsgesellschaften wurde jedoch nur die übergeordnete Website untersucht, so dass Aussa gen zu den Webauftritten der Einzelinstitute und organisationen nicht gemacht werden können.
Von diesen 46 Forschungseinrichtungen haben 28 und damit 60,9% ein Angebot in Leichter Sprache. Hierbei stellen die Bundeseinrichtungen den Hauptanteil, während es auffällig ist, dass auf den Seiten der Forschungsgesellschaften keine Angebote in Leichter Sprache zu finden sind.
Auf der Seite der Hochschulen wiesen lediglich 23 der 87 ausgewerteten Websites ein Leichte Sprache Angebot auf. Das entspricht einem Anteil von 26,4%.
Die leitenden Fragen der Untersuchung waren, 1) wie der Zugang zu den Leichte Sprache Angeboten gestaltet ist, 2) welche Inhalte in diesen Angeboten Berücksichtigung fanden und 3) wie diese Angebote aufbereitet sind.
4.1 Zugang zu den Leichte Sprache Angeboten
Um kenntlich zu machen, dass auf einer Website zusätzliche Informationen in Leichter Sprache zu finden sind, haben sich verschiedene Mittel etabliert. Sehr häufig wird ein Icon genutzt, das die Form eines aufgeschlagenen Buchs aufweist, hinter dem ein Kopf zu sehen ist. Die konkrete Ausgestaltung dieses Icons kann variieren (manchmal mit in die Höhe gerecktem Daumen auf der Buchtitelseite, manchmal ohne), aber die Grundgestalt ist recht einheitlich.2
Das Icon kann einerseits alleine auftreten, es kann aber auch zusätzlich mit dem Text „Leichte Sprache“ kombiniert sein. In dieser Kombinationsform trat es in den ausgewerteten Leichte SpracheSeiten auf insgesamt 24 Websites und damit mit 47% der Fälle am häufigsten auf.
Das Icon ohne Text wurde nur in 15,7% der Websites genutzt, wohingegen der mit einem Link hinterlegte Text „Leichte Sprache“ auf 21,6% der Websites Verwendung fand.
In insgesamt vier Fällen wurde mit anderen Linktexten auf die vorhandenen Leichte Sprache Unterseiten verwiesen. Hierzu zählen Texte wie „Barrierefreiheit“ oder „TU in leichter Spra che“.
Linkgestaltung | Forschungseinrichtungen(N= 28) | Hochschulen(N = 23) | Gesamt(N = 51) | |||
Icon | 4 | 14,3%3 | 4 | 17,4% | 8 | 15,7% |
„Leichte Sprache“ | 6 | 21,4% | 5 | 21,7% | 11 | 21,6% |
Icon + Text | 18 | 64,3% | 6 | 26,1% | 24 | 47% |
andere | 0 | 6 | 26,1% | 6 | 11,8% | |
keine | 2 | 8,7% | 2 | 3,9% |
Die Zugänglichkeit zu den Leichte Sprache Seiten wird nicht nur durch die Gestaltung des Links gewährleistet, sondern auch durch die Platzierung des Links auf der Homepage, da hier über auch das schnelle Auffinden des Links ermöglicht werden kann.
Auf den ausgewerteten Websites waren unterschiedliche Strategien feststellbar. Auf rund 75% der Websites wurde der Link im Seitenkopf und hier meist auf der rechten Seite oder zumindest rechts mittig platziert. 17,6% der Websites hingegen platzierten ihn in der Fußzeile und zwei Websites (3,9%) in der linken Menüspalte. Bei zwei weiteren Fällen (ebenfalls 3,9%) war auf der Startseite des Internetauftritts gar kein Verweis auf die Leichte Sprache Seite vorhanden, obwohl diese über eine externe Suchmaschinen Anfrage auffindbar waren.
Ort | Forschungseinrichtungen(N = 28) | Hochschulen(N = 23) | Gesamt(N = 51) | |||
Seitenkopf | 24 | 85,7% | 14 | 60,9% | 38 | 74,6% |
Fußzeile | 3 | 10,7% | 6 | 26,1% | 9 | 17,6% |
Linke Menüspalte | 1 | 3,6% | 1 | 4,3% | 2 | 3,9% |
keine | 0 | 2 | 8,7% | 2 | 3,9% |
Es bleibt festzustellen, dass sich bei der Gestaltung und Platzierung des Links zum Leichte Sprache Angebot bestimmte Konventionen herauszubilden beginnen, die ein schnelles Auffin den der Angebote erleichtern. Zugleich musste aber auch konstatiert werden, dass die Platzie rung des Links in der Fußzeile einer Homepage eine zusätzliche Barriere darstellen kann, da insbesondere bei sehr umfangreichen Startseiten der erste Blick auf die Website nicht zwangs läufig auch die Fußzeile und die darin platzierten Links erfasst. Gerade weil viele Websites den Link zum Leichte Sprache Angebot im Seitenkopf platzieren, könnte die nicht auf den ersten Blick sichtbare Platzierung des Links in der Fußzeile zu der Vermutung führen, die Website habe gar kein Leichte Sprache Angebot. Interessierte, die auf Leichte Sprache angewiesen sind, könnten daher unverrichteter Dinge die Website wieder verlassen.4
Auch die Nutzung des Linktextes „Barrierefreiheit“ kann zu Fehlannahmen führen, da sich da hinter auf vielen anderen Websites die Erklärung zur Barrierefreiheit verbirgt. Mit dieser Er klärung verpflichten sich die Websiteverantwortlichen zu einem möglichst niederschwelligen Zugang zu Informationenangeboten für Menschen mit Einschränkungen. Öffentliche Instituti onen müssen eine solche Erklärung in ihrem Internetangebot aufführen. Wer also den Linktext “Barrierefreiheit“ liest, vermutet nicht zwangsläufig das Leichte Sprache Angebot dahinter.
4.2 Inhalte der Leichte Sprache Angebote
Neben der Frage, wie die Leichte Sprache Angebote denn aufgefunden werden können, wurde auch untersucht, welche Inhalte überhaupt in Leichter Sprache abgebildet werden. Hierbei spielt die Barrierefreie Informationstechnik Verordnung (BITV 2.0) eine wichtige Rolle, da sie den rechtlichen Rahmen vorgibt.5 Hierin heißt es:
Auf der Startseite einer Website einer öffentlichen Stelle sind nach Anlage 2 folgende Erläute rungen in Deutscher Gebärdensprache und in Leichter Sprache bereitzustellen:
Ausgehend von diesen Vorgaben wurde untersucht, welche Inhalte in den 51 Internetauftritten der Forschungseinrichtungen und Hochschulen in Leichter Sprache angeboten wurden.
Tatsächlich bieten fast alle ausgewerteten Websites Informationen allgemeiner Art zu den In halten des Internetauftrittes und geben dabei kurz grundlegende Auskunft über Fragen wie „was ist eine Universität?“ oder „um welche Art von Einrichtung handelt es sich und welchem Zweck dient sie?“ Lediglich in zwei Fällen (3,9%) wird dieser hinführende Schritt übersprungen, in dem sogleich spezifische Informationen zur Institution wie z. B. die gelehrten Fachdisziplinen, die Größe oder berühmte Persönlichkeiten, die an der jeweiligen Hochschule studiert haben, mitgeteilt werden.
Allgemeine Informationen | Forschungseinrichtung (N= 28) | Hochschulen (N= 23) | Gesamt (N= 51) | |||
Vorhanden | 28 | 100,0% | 21 | 91,3% | 49 | 96,1% |
Nicht vorhanden | 0 | 2 | 8,7% | 2 | 3,9% | |
Kleinere Differenzen sind dann bereits bei der Frage nach spezifischeren Informationen zu den Institutionen festzustellen. Hier fehlen bei insgesamt neun Einrichtungen (17,6%) genauere Be schreibungen, die eine bessere Einordnung der Institutionen gewährleisten könnten, indem bei spielsweise Aufgabenbereiche oder Forschungsgebiete benannt und erläutert würden.
Spezifischere Informationen | Forschungseinrichtung (N= 28) | Hochschulen (N= 23) | Gesamt (N= 51) | |||
Vorhanden | 21 | 75% | 21 | 91,3% | 42 | 82,4% |
Nicht vorhanden | 7 | 25% | 2 | 8,7% | 9 | 17,6% |
Damit bleibt der Informationsgewinn bei einzelnen Einrichtungen sehr marginal, wie etwa das folgende Beispiel belegt:
1) Das Thünen Institut forscht in 3 Bereichen. | Die Bereiche heißen Felder, Wälder und Meere. | In jedem Bereich gibt es Institute. | Insgesamt gibt es 14 Institute. | Und es gibt die Verwal tung, die Bücherei und die Informations Technik. | Mehr als 1000 Menschen arbeiten im Thü nen Institut.
Worin die Forschung zu Feldern, Wäldern und Meeren, die das Institut betreibt, konkret besteht, wird nicht weiter ausgeführt. Es bleibt also fraglich, ob hier überhaupt eine Art von Informati onsgewinn stattfindet. Dennoch ist zu konstatieren, dass es sich hierbei im Verhältnis gesehen doch eher um Ausnahmen handelt, da die meisten Websites zumindest in knapper Form sowohl allgemeine als auch spezifischere Informationen zu sich bieten.
Weniger einheitlich sieht es aus, was die Darstellung der WebsiteNutzung und die Handha bung der Navigation betrifft.
ErklärungWebsite Nutzung | Forschungseinrichtung (N= 28) | Hochschulen (N= 23) | Gesamt (N= 51) | |||
Vorhanden | 20 | 71,4% | 13 | 56,5% | 33 | 64,7% |
Nicht vorhanden | 8 | 28,6% | 10 | 43,5% | 18 | 35,3% |
Eine Erklärung, wie die Website genutzt werden kann, wie man sich beispielsweise innerhalb der Website Architektur orientiert, wie man von einer Unterseite zurück auf die Startseite gelangt oder wie man über die Website spezifische Informationen suchen kann, wird von nur knapp zwei Drittel der Internetauftritte angeboten.
Erklärung zur Barrierefreiheit | Forschungseinrichtung (N= 28) | Hochschulen (N= 23) | Gesamt (N= 51) | |||
Vorhanden | 7 | 25% | 6 | 26,1% | 13 | 25,5% |
Nicht vorhanden | 21 | 75% | 17 | 73,9% | 38 | 74,5% |
Obwohl die meisten der ausgewerteten Websites eine Erklärung zur Barrierefreiheit haben, fin det sich nur in rund 26% auch eine Version dieser Erklärung in Leichter Sprache.
Es bleibt festzustellen, dass die Vorgaben der BITV 2.0 zwar in vielen Fällen zur Richtschnur der Gestaltung des Leichte Sprache Angebots genommen wurde, dass hierbei aber keineswegs alle Forderungen eins zu eins umgesetzt wurden.
4.3 Formale Umsetzung der Leichten Sprache
Wie werden die Inhalte aufbereitet und den Zielgruppen angepasst? Auch hierzu macht die BITV 2.0 Vorgaben, durch die sowohl eine bessere Perzipierbarkeit als auch eine höhere Ver ständlichkeit der zu vermittelnden Informationen gewährleistet werden soll. Unter Perzipier barkeit wird dabei die Gestaltung der Textoberfläche verstanden wie beispielsweise durch die Wahl von Schriftart und größe, Zeilenabstand, die visuelle Textgliederung sowie durch die Bebilderung des Textes. Verständlichkeit hingegen bezieht sich darauf, wie der Text inhaltlich und strukturell gestaltet ist, um eine möglichst reibungslose Informationsverarbeitung zu ge währleisten (cf. Bredel/Maaß 2016a: 123–127).
Nach den Vorgaben der BITV 2.0 sollen daher beispielsweise die Adressat:innen an Stellen, an denen es sinnvoll erscheint, direkt angesprochen und unpersönliche Formulierungen in der 3. Person vermieden werden (BITV 2.0 Anlage 2, Teil 2, Punkt 2). Auch sollen zur besseren Wahrnehmbarkeit des Textes „klare Schriftarten mit deutlichem Kontrast und mit einer Schrift größe von mindestens 1.2 em (120 Prozent)“ (Punkt 9) sowie Hervorhebungen wichtiger Infor mationen und Überschriften genutzt werden. Die einzelnen Textzeilen sollen jeweils nur einen Satz beinhalten, der überdies möglichst kurz und klar gegliedert sein soll7 (Punkt 5).
Die Verwendung von Bildern soll nicht nur den Text auflockern, sondern auch der Informati onsvermittlung dienen bzw. diese unterstützen. Entsprechend fordert die BITV 2.0: „Es sind aussagekräftige Symbole und Bilder zu verwenden“ (Punkt 11), wenngleich auch hier das Ad jektiv aussagekräftig einigen Interpretationsspielraum zulässt.
Bei der Analyse der Leichte Sprache Angebote der Hochschulen und Forschungseinrichtungen ist festzustellen, dass viele dieser Punkte zum Großteil umgesetzt sind, jedoch – ähnlich wie bereits bei anderen Aspekten – in unterschiedlicher Intensität.
Adressierung | Forschungseinrichtung (N= 28) | Hochschulen (N= 23) | Gesamt (N= 51) | |||
Überwiegend | 2 | 7,2% | 1 | 4,4% | 3 | 5,9% |
Nicht vorhanden | 6 | 21,4% | 5 | 21,7% | 11 | 21,6% |
Teilweise | 20 | 71,4% | 17 | 73,9% | 37 | 72,5% |
Die direkte Adressierung der Leser:innen wird in den meisten Fällen zumindest in den Ein stiegs oder Endpassagen praktiziert, in denen auf Kontakt und weiterführende Informations möglichkeiten verwiesen wird, wie etwa bei den folgenden Beispielen des Deutschen Archäo logischen Instituts und der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg:
2) In diesem Bereich finden Sie Informationen | in leicht verständlicher Sprache | über das Deut sche Archäologische Institut.
Deutsches Archäologisches Institut 2022
3) Wenn Sie mehr über das Angebot von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg wissen wollen: | Dann informieren Sie sich auf dieser Internet Seite.
Pädagogische Hochschule Ludwigsburg 2022
In den Hauptpassagen wird jedoch häufig in die 3. Person Sg. und damit in eine unpersönliche Formulierungsweise gewechselt.
Das Ziel der direkten Adressierung der Leser:innen besteht darin, den Rezipient:innen zu ver mitteln, dass die im Text beschriebenen Inhalte auch für sie relevant sind (Maaß 2015a: 136). Dies lässt sich in einigen Fällen auch in den ausgewerteten Texten beobachten, etwa wenn die Physikalisch Technische Bundesanstalt auf ihrer Leichte Sprache Seite die Leser:innen durch unmittelbare Ansprache einbindet, um zu beschreiben, in welchen Alltagsbereichen Messtech niken eine Rolle spielen:
4) Stellen Sie sich vor, Sie liegen im Bett und wachen gerade auf. | Ihr Wecker hat Sie geweckt. | Es ist ein Funkwecker. | Er empfängt die Zeit von den Atomuhren der PTB.
(Physikalisch-Technische Prüfanstalt 2022)
Auf diese Weise kann ein Bezug zwischen abstrakten Inhalten und der Lebenswelt der Leser:in nen hergestellt werden.
Insgesamt ist jedoch festzustellen, dass solche Formen der persönlichen Ansprache nur von ca. 6% der Institutionen überwiegend durchgängig praktiziert werden. Die meisten Einrichtungen und Hochschulen beschränken sich auf einzelne Passagen, wie beispielsweise die Vorstellung des Website Aufbaus. In 21,6% der Fälle findet sich gar keine Form der direkten Ansprache, sondern unpersönliche, deskriptive Passagen, die durch das Pronomen man dominiert sind.
In den Regelwerken zur Leichten Sprache wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Verwendung eines etwas größeren Schriftgrades wichtig sei (BMAS 2014: 53; BITV 2.0, An lage 2, Punkt 9). Damit versucht man, Rezipient:innen mit sensorischen Schwierigkeiten ent gegenzukommen, die auf diese Weise den Text leichter wahrnehmen können (Bredel/Maaß 2016a: 126).
Schriftgröße | Forschungseinrichtung(N= 28) | Hochschulen(N= 23) | Gesamt(N= 51) | |||
Vorhanden | 14 | 50% | 11 | 47,8% | 25 | 49% |
Nicht vorhanden | 14 | 50% | 12 | 52,2% | 26 | 51% |
Ein Blick auf die ausgewerteten Websites zeigt jedoch, dass nur etwas weniger als die Hälfte der Angebote von einem höheren Schriftgrad Gebrauch machen. In 51% der Leichte Sprache Seiten weicht die Schriftgröße nicht vom standardsprachlichen Teil ab. Allerdings konnte beo bachtet werden, dass zumindest bei einigen Websites (insgesamt 13,7%) anstelle eines höheren Schriftgrades der Zeilenabstand vergrößert ist, womit dem Text ein etwas weniger gedrängten Eindruck verliehen wird. Dies wird von drei der Leichte Sprache Angebote der Forschungsin stitutionen sowie von vier Hochschul Angeboten praktiziert.
Im Zusammenhang mit der Nutzung einer größeren Schrift steht auch die Vorgabe, pro Satz eine eigene Zeile zu verwenden, da sehr lange Textzeilen das Erfassen des Sinnzusammenhan ges erschweren können. Nach Untersuchungen von Tinker (1963: 69) reiche bei langen Zeilen häufig das Arbeitsgedächtnis nicht aus, um die Inhalte in Gänze zu verarbeiten. Daher wird empfohlen, Leichte SpracheTexte eher in Form von Listen zu konzipieren, in denen jede Aus sage bzw. Proposition in abgesetzter Form aufgezeichnet wird, um so die Inhalte klarer vermit teln zu können (BMAS 2014: 57; Inclusion Europe 2009: 16).
Zeilenstil | Forschungseinrichtung (N= 28) | Hochschulen (N= 23) | Gesamt (N= 51) | |||
Vorhanden | 27 | 96,4% | 19 | 82,6% | 46 | 90,2% |
Nicht vorhanden | 1 | 3,6% | 4 | 17,4% | 5 | 9,8% |
Problematisch hieran ist, dass es keine verbindliche Definition von Satz gibt, die bei der Um setzung dieser Empfehlung/Vorgabe genutzt werden kann. Dies zeigt sich an den verschiedenen Praxisbeispielen, bei denen insbesondere komplexe Sätze, die aus einem übergeordneten und einem oder mehreren untergeordneten Sätzen bestehen, unterschiedlich gehandhabt werden. So können diese Satzkonstruktionen entweder als ein Satz betrachtet werden, der dann eine eigene Zeile erhält:
5) Wie kann man das Internet sicher machen, damit niemand Geld oder Daten klauen kann?
Karlsruher Institut für Technologie 2022
Es ist aber auch möglich, die Gliedsätze als eigenständige Sätze zu betrachten, die jeweils auch in separaten Zeilen stehen:
6) Die Schiffe müssen gewarnt sein. | Damit an den gefährlichen Stellen nichts Schlimmes pas sieren kann.
Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie 2022
In manchen Fällen entscheiden sich die Verantwortlichen für die Leichte Sprache Version auch dafür, zwei inhaltlich aufeinander bezogene Sätze in die gleiche Zeile zu setzen, um die Zu sammengehörigkeit zu unterstreichen, wie etwa im folgenden Beispiel:
7) Wissenschaftliche Themen sind oft kompliziert. Deshalb können wir leider nicht alle Seiten in leichter Sprache darstellen.
Deutsches Biomasse-Forschungszentrum 2022
Es kann jedoch festgestellt werden, dass die Umsetzung der Satz Zeilen Vorgabe von 90,2% der Institutionen realisiert wird und damit nur 9,8% hierauf verzichten. Im Gegensatz zu den bisher betrachteten Empfehlungen bzw. Vorgaben handelt es sich hierbei offenbar um eine gut praktikable Umsetzungsmöglichkeit der Leichten Sprache.
Die Bebilderung von Texten kann ihre Verständlichkeit erhöhen, da Bilder abstrakte Inhalte visualisieren und/oder zusätzliche Informationen für den Text bereitstellen können. Das mögen zwei der Gründe sein, weshalb unter anderem die BITV 2.0 die Verwendung „aussagekräftiger Bilder“ einfordert (BITV 2.0 Anlage 2, Punkt 11). Auch wenn keine Präzisierung des Adjektivs aussagekräftig in der BITV 2.0 erfolgt, ist es naheliegend, dass damit klare Bezüge zwischen dem Text und dem Bild gemeint sein dürften. Das heißt, dass die Bilder Elemente aus dem Text aufgreifen und/oder Aussagen illustrieren sollten.8
Bebilderung | Forschungseinrichtung (N= 28) | Hochschulen (N= 23) | Gesamt (N= 51) | |||
Vorhanden | 17 | 60,7% | 16 | 69,6% | 33 | 64,7% |
Nicht vorhanden | 11 | 39,3% | 7 | 30,4% | 18 | 35,3% |
Für die Auswertung im Rahmen dieser Zusammenschau wurde jedoch darauf verzichtet, die qualitative Dimension der Bildauswahl zu bewerten. Es wurde daher lediglich darauf geachtet, ob die Texte überhaupt bebildert sind. In einem zweiten Schritt, der mit einer ausführlicheren Auseinandersetzung mit den Funktionen der Textbebilderung einhergeht, wäre dann denkbar, auch auf einer qualitativen Ebene die Bildauswahl zu untersuchen. Dabei ließe sich dann ein gehender analysieren, welche Inhalte die Bilder transportieren und wie dies zur Vermittlung der Textinformationen beiträgt.
Die vorliegende Auswertung konnte feststellen, dass 64,7% der Leichte Sprache Angebote Bil der in Form von Fotos, Zeichnungen, Screenshots oder Grafiken nutzen. Allerdings ist auch zu konstatieren, dass die Bebilderung in einigen Fällen lediglich in den Bereichen vorhanden ist, in denen die Website Nutzung erklärt wird, während die allgemeinen und/oder spezifischen Informationen zur Forschungseinrichtung oder Hochschule ohne Visualisierung bleiben.
4.4 Weitere Mittel
Neben diesen Mitteln zur formalen Umsetzung der Leichten Sprache, die in der BITV 2.0 vor gegeben sind, wurden bei der Auswertung der Angebote noch weitere Elemente berücksichtigt, die verschiedentlich genutzt werden, um die Verständlichkeit und/oder die Perzipierbarkeit zu erhöhen.
Hierzu zählt einerseits die Verwendung einer verlinkten Gliederung, die insbesondere bei sehr langen Texten hilft, den Überblick zu wahren und/oder schnell zu den gesuchten Informationen zu gelangen.
Verlinkte Glie derung | Forschungseinrichtung (N= 28) | Hochschulen (N= 23) | Gesamt (N= 51) | |||
Vorhanden | 15 | 53,6% | 8 | 34,8% | 23 | 45,1% |
Nicht vorhanden | 13 | 46,4% | 15 | 65,2% | 28 | 54,9% |
Dieses Mittel wurde jedoch eher sparsam eingesetzt. Insgesamt findet es sich in ca. 45% der Angebote. Auffällig hierbei ist die ungleichartige Verteilung zwischen Forschungseinrichtun gen, die in 53,6% der Fälle von dieser Möglichkeit Gebrauch machen und den Hochschulen, von denen nur 34,8% auf dieses Mittel zurückgreifen. Dabei lässt sich kein bedeutender Unter schied in der Länge der Texte, die die Hochschulen erstellt hatten, zu der der Forschungsein richtungen feststellen.
Ein weiteres Mittel, das die Verständlichkeit insbesondere von Texten aus dem Umfeld der Wissenschaft erhöhen kann, ist die Verwendung eines Glossars, in dem Begriffe erläutert wer den, die den Leser:innen möglicherweise unbekannt sind.
Glossar | Forschungseinrichtung (N= 28) | Hochschulen (N= 23) | Gesamt (N= 51) | |||
Vorhanden | 8 | 28,6% | 2 | 8,7% | 10 | 19,6% |
Nicht vorhanden | 20 | 71,4% | 21 | 91,3% | 41 | 80,4% |
In knapp einem Fünftel aller Leichte Sprache Angebote konnte die Einbindung eines Glossars festgestellt werden. Um auf Wörter, die im Glossar erklärt werden, aufmerksam zu machen, werden unterschiedliche Strategien genutzt: So können betreffende Wörter im Text graphisch hervorgehoben sein (etwa durch Unterstreichung oder farbige Markierung), sie können aber auch mit einem Link unterlegt sein, der dann direkt zur Worterklärung führt. Daneben kann das Glossar auch als eigenständige pdf Datei zum Download angeboten sein. Die Einträge im Glossar sind je nach Art des zu behandelnden Begriffs unterschiedlich ausführlich, haben aber in allen Fällen das Ziel, voraussetzungsreiche Begriffe verständlich zu machen. Hierbei wird meist mit einer Mischung aus Wortparaphrasierung und Konkretisierung mittels Beispiele ge arbeitet:
8) Genverändert bedeutet: | In einem Labor kann man ein Gen künstlich züchten. | Diesem Gen kann man bestimmte Eigenschaften geben. | Zum Beispiel: | Man kann Mais ein bestimm- tes Gen geben, | dann befallen ihn weniger Insekten. | Oder der Mais kann auch überleben, | wenn es lange Zeit trocken ist.
Bundesamt für Naturschutz 2022
9) Institut | Ein Institut ist eine Abteilung an einer Fakultät. An jedem Institut erforscht und studiert man ein bestimmtes Fach.
Auf diese Weise können die eigentlichen Texte ein wenig verschlankt werden, da die Behand lung erklärungsbedürftiger Begriffe ausgelagert wird. Durch eine klare Markierung einschlägi ger Begriffe wird für die Nutzer:innen erkenntlich, dass sie sich weitere Informationen hierzu einholen können. Es bleibt an dieser Stelle jedoch zu fragen, wie intuitiv verständlich die ein zelnen Verweispraktiken sind, da beispielsweise die Verlinkung eines zusätzlichen pdf Doku ments eine weitere Barriere in der einfachen Nutzung des Leichte Sprache Angebots darstellen kann.
Neben diesen genannten werden noch weitere Mittel verwendet, die der besseren Perzipierbar keit und Verständlichkeit der dargebotenen Texte dienen. Hierunter fallen etwa die Hervorhe bung wichtiger Begriffe innerhalb des Textes, die Vermeidung von Sonderzeichen sowie eine linksbündige Ausrichtung des Fließtextes. Hinzu kommen Mittel, die auf die sprachliche Ge staltung abzielen, um die Verständlichkeit von Texten zu erhöhen.
Im Rahmen dieser Auswertung war es jedoch nicht möglich, dies alles im Einzelnen zu be trachten. Dennoch wäre eine eingehendere Betrachtung auch dieser Aspekte sinnvoll, um auf diese Weise die qualitative Umsetzung der Leichte Sprache Angebote genauer beurteilen zu können.
4.5 Maßnahmen zur Qualitätssicherung
Um sicherzustellen, dass die erstellten Leichte Sprache Versionen auch den Anforderungen der primären Zielgruppen, insbesondere Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, entspre chen, empfehlen die verschiedenen Regelwerke die Prüfung der Texte durch Betroffene (BMAS 2014: 23; Inclusion Europe 2009: 9). Damit soll sichergestellt werden, dass die Texte auch tatsächlich verstanden werden. Gleichzeitig ist es auch ein politisches Zeichen der sozialen Integration, die Prüfung durch die eigentlichen Adressat:innen der Texte durchführen zu lassen (Bredel/Maaß 2016a: 176). Damit geht diese Empfehlung über die Regularien der BITV 2.0 hinaus.
Ob eine solche Prüfung für die ausgewerteten Leichte Sprache Versionen vorgenommen wurde, lässt sich nicht für alle Texte mit letzter Sicherheit sagen, da nicht alle einen entspre chenden Verweis tragen. Zwar liegt die Vermutung nahe, dass die Angebote, die keinen Prüf vermerk tragen, tatsächlich keine Prüfung durch Zielgruppenangehörige erfahren haben, doch ist der Befund keineswegs eindeutig. Es ist auch denkbar, dass Leichte Sprache Angebote, die durch eine externe Agentur erstellt wurden, auch ein Testleseverfahren durchlaufen haben, da dies bei den meisten Agenturen zum Standardvorgehen gehört. Da die Anzahl der durch eine Agentur erstellten Leichte Sprache Angebote etwas höher ist als die Zahl der Testlese Ver merke, ist die Annahme gerechtfertigt, dass in diesen Fällen das Testlesen erfolgte, aber nicht eigens erwähnt wurde.
Ausgehend von diesem uneindeutigen Befund lässt sich feststellen, dass lediglich in 23,5% aller Angebote überhaupt darauf verwiesen wird, dass sie einer Verständlichkeitsprüfung unterzogen wurden.
Testleser:innen | Forschungseinrichtung (N= 28) | Hochschulen (N= 23) | Gesamt (N= 51) | |||
Vorhanden | 2 | 7,1% | 10 | 43,5% | 12 | 23,5% |
Keine Angabe | 26 | 92,9% | 13 | 56,5% | 39 | 76,5% |
Für die Erstellung der Leichte Sprache Texte können die Dienste entsprechender Agenturen in Anspruch genommen werden, die Erfahrungen mit den Anforderungen solcher Texte mitbrin gen. Hierzu zählen unter anderem die Lebenshilfe Bremen, capito Bodensee oder das Institut Leichte Sprache, um nur wenige zu nennen. Auch dies wird in der Regel durch einen Vermerk im Leichte Sprache Angebot sichtbar gemacht. Natürlich gilt auch hier, dass das Nicht Vor handensein eines solchen Vermerkes nicht zwangsläufig so gelesen werden muss, dass der Text nicht von einer Agentur für Leichte Sprache erstellt wurde. Allerdings bleibt anzunehmen, dass eine externe Agentur wahrscheinlich Wert darauf gelegt hätte, als Urheberin der LeichteSpra che Version sichtbar gemacht zu werden. Daher liegt die Vermutung nahe, dass nichtgekenn zeichnete Texte durch die Institutionen selbst erstellt wurden.
Bei der Auswertung der Leichte Sprache Seiten konnte jedoch nur in 25,5% der Fälle ein Hin weis auf die Inanspruchnahme der Dienste einer solchen Agentur festgestellt werden.
Text durch Agentur | Forschungseinrichtung (N= 28) | Hochschulen (N= 23) | Gesamt (N= 51) | |||
Vorhanden | 8 | 28,6% | 5 | 21,7% | 13 | 25,5% |
Keine Angabe | 20 | 71,4% | 18 | 78,3% | 38 | 74,5% |
In diesem Zusammenhang könnte eine gezielte Befragung der Verantwortlichen für das Leichte Sprache Angebot nähere Aufschlüsse zu den Fragen nach der Texterstellung sowie nach dem Prüfstatus der Texte erzielen.
5 Fazit und Ausblick
Die vorliegende Auswertung konnte eine erste Bestandsaufnahme zu Leichte Sprache Ange boten deutscher Forschungs und Hochschulinstitutionen vorlegen und adressiert damit das Thema Leichte Sprache in der Wissenschaftskommunikation auf einer zunächst eher formal ausgerichteten Ebene. Es ging darum, einen Überblick zu geben, wie weit solche inklusiven Ansätze überhaupt schon eine Rolle für die Kommunikation von Inhalten aus dem institutiona lisierten deutschen Wissenschaftssystem spielen.
Der erste Eindruck ist dabei eher ernüchternd. Nur 38,3% der ausgewerteten 133 Websites von Forschungsinstitutionen und Hochschulen haben ein eigenes Leichte Sprache Angebot. Dabei ist natürlich denkbar, dass die Leichte Sprache Angebote erst nach und nach erstellt werden, weswegen dieses Ergebnis als Momentaufnahme zu verstehen ist. Auffällig in diesem Zusam menhang ist jedoch, dass die Leichte Sprache Seiten sich in der Regel nur auf die Darbietung grundlegender Informationen zur jeweiligen Institution beziehen, also eine Art „Über Uns“ dar stellen. Weiterführende Informationen oder gar supplementäre Angebote wie z. B. Pressemitteilungen in Leichter Sprache waren nicht zu finden. Gerade hier jedoch könnte ein breiteres Informationsangebot ein Ansatz sein, um ein kontinuierliches Angebot zur Inklusion zu ma chen, das über die Kommunikation mit den primären Stakeholdern der Institutionen hinausgeht.
Bei der Differenzierung nach Forschungsinstitutionen und Hochschulen fällt weiterhin auf, dass Leichte Sprache Seiten bei ersteren deutlich häufiger, nämlich bei knapp 61% aller Webauf tritte vorhanden sind. Bei den Hochschulen weisen gegenwärtig lediglich rund 27% der We bauftritte ein Angebot in Leichter Sprache auf.
Die vorliegende Auswertung legte im Anschluss daran den Fokus auf die vorhandenen Leichte Sprache Angebote und fragte danach, wie die Zugänglichkeit zu den Leichte Sprache Seiten gestaltet ist, welche Inhalte auf den Seiten aufbereitet sind und wie die formale Gestaltung der Inhalte aussieht.
Insgesamt konnte festgestellt werden, dass die Leichte Sprache Seiten im Großen und Ganzen den Vorgaben der BITV 2.0 folgen, wenngleich in der konkreten Umsetzung durchaus qualita tive Unterschiede festzustellen sind. Zudem bleibt zu berücksichtigen, dass die einzelnen Vor gaben der BITV 2.0 immer wieder Definitionsspielräume offenlassen, wie etwa bei der Frage, was als „kurzer Satz“ oder was als „aussagekräftiges Bild“ zu verstehen ist, sichtbar wurde.
Bei den Auswertungen wurde zudem deutlich, dass die Bemühungen der Hochschulen um ein adäquates Angebot für Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder für Menschen mit noch nicht hinreichenden Deutschkenntnissen in vielen Fällen hinter die der Forschungseinrichtun gen zurückfallen. Generell wäre eine klarere Zielsetzung der Leichte Sprache Angebote und ein deutlicherer Zielgruppenzuschnitt sinnvoll, um die einzelnen Maßnahmen adressatenorien tierter umsetzen zu können. Dabei sollte nicht nur die rein mechanische Erfüllung von Vorga ben im Vordergrund stehen, sondern insbesondere auch die Frage, wie durch das Angebot auch ein Empowerment der adressierten Leser:innen erreicht werden kann (Bock 2015a: 122). Kurz gesagt: Was sollen die Rezipient:innen von dem Angebot mitnehmen können und in welcher Weise kann es dazu beitragen, den Rezipient:innen eine informierte und selbstbestimmte Teil habe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen? Dass dabei ein Wissen um wissenschaftli che Erkenntnisse, wissenschaftliche Forschung und ihre Implikationen für die Gesellschaft eine wichtige Rolle spielen, dürfte allgemeiner Konsens sein.
Die vorliegende Bestandsaufnahme kann nur einen ersten Überblick geben, bei dem insbeson dere formale Aspekte berücksichtigt wurden. Eine qualitative Auswertung der Angebote, bei der auch inhaltliche Punkte stärker in den Vordergrund gerückt werden, steht noch aus, wäre aber insbesondere für die Frage, wie auf einer inhaltlichen Ebene Wissenschaftskommunikation für verschiedene marginalisierte Personengruppen wie z. B. Menschen mit kognitiven Beein trächtigungen betrieben wird, sehr aufschlussreich und sollte daher an die vorliegende Über blicksdarstellung anschließen. Dabei könnte unter anderem analysiert werden, wie spezifisch wissenschaftliche Inhalte in Leichter Sprache vermittelt werden, ob bzw. wie auf die Heteroge nität der Zielgruppe von Leichter Sprache Bezug genommen wird und/oder wie weit das ver mittelte Wissen auch Teilhabe an gesellschaftlichen Diskursen und Entscheidungsprozessen ermöglicht.
Es deutet sich daher an, dass die Frage nach Wissenschaftskommunikation in Leichter Sprache insbesondere auch aus linguistischer Perspektive interessant und ertragreich ist und mithin weitere Erkenntnisse für die Umsetzung von Angeboten der Wissenschaftskommunikation für die verschiedenen Zielgruppen von Leichter Sprache erbringen kann.
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Trescher, Hendrik (2015): Inklusion. Zur Dekonstruktion von Diskursteilhabebarrieren im Kontext von Freizeit und Behinderung. Wiesbaden: Springer Fachmedien.
Trescher, Hendrik/Hauck, Teresa (2020): Inklusion im kommunalen Raum. Sozialraumentwick lung im Kontext von Behinderung, Flucht und Demenz. Bielefeld, Germany: transcript.
Trumbull, Deborah J. et al. (2000): “Thinking scientifically during participation in a citizen science project”. Science Education 2/84: 265–275.
TU Dresden (2022): tudresden.de/leichtesprache/vokabular#section4 [28.06.2022].
Wansing, Gudrun (2005): Teilhabe an der Gesellschaft. Menschen mit Behinderung zwischen Inklusion und Exklusion. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Weitze, Marc Denis/Heckl, Wolfgang M. (2015): Wissenschaftskommunikation. Schlüsselideen, Akteure, Fallbeispiele. Wiesbaden: Springer Spektrum.
Wissenschaftsrat (2021): Wissenschaftskommunikation. Positionspapier. wissenschaftsrat.de/ download/2021/936721.html [03.02.2022].
Anhang 1: Ausgewertete Forschungseinrichtungen (Stand: 28.06.2022)9
Institution | Website | Leichte Sprache |
acatech – deutsche Akademie der Technikwissenschaften | https://www.acatech.de/ | nein |
Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz | https://www.adwmainz.de/start seite.html | nein |
Bundeinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa | https://www.bkge.de/ | nein |
Bundesamt für Gewässerkunde | https://www.bafg.de/DE/Home/home page_node.html | ja |
Bundesamt für Naturschutz | https://www.bfn.de/ | ja |
Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie | https://www.bsh.de/DE/Home/home_ node.html | ja |
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin | https://www.baua.de/DE/Home/Home _node.html | ja |
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe | https://www.bgr.bund.de/DE/Home/ homepage_node.html | ja |
Bundesanstalt für Materialforschung und prüfung | https://www.bam.de/Navigation/DE/ Home/home.html | ja |
Bundesanstalt für Straßenwesen | https://www.bast.de/BASt_2017/DE/ Home/home_node.html | ja |
Bundesanstalt für Wasserbau | https://www.baw.de/DE/Home/home_ node.html | ja |
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte | https://www.bfarm.de/DE/Home/home _ node.html | ja |
Bundesinstitut für Bau, Stadt und Raumforschung | https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/ startseite/_node.html | ja |
Bundesinstitut für Berufsbildung | https://www.bibb.de/de/index.php | ja |
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung | https://www.bib.bund.de/DE/Start seite.html | ja |
Bundesinstitut für Risikobewertung | https://www.bfr.bund.de/de/start.html | ja |
Bundesinstitut für Sportwissenschaft | https://www.bisp.de/DE/Home/home_ node.html | ja |
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung | https://www.bzga.de/ | ja |
Deutscher Wetterdienst | https://www.dwd.de/ | ja |
Deutsches Archäologisches Institut | https://www.dainst.org/dai/meldungen | ja |
Deutsches Biomasseforschungszentrum | https://www.dbfz.de/ | ja |
Deutsches Institut für Entwicklungspolitik | https://www.diegdi.de/ | ja |
Deutsches Jugendinstitut | https://www.dji.de/index.html | nein |
Institution | Website | Leichte Sprache |
Deutsches Zentrum für Altersfragen | https://www.dza.de/ | nein |
Friedrich Loeffler Institut für Tiergesundheit | https://www.fli.de/de/startseite/ | ja |
Helmholtz | https://www.helmholtz.de/ | nein |
Institut für Arbeitsmarktund Berufsforschung | https://www.iab.de/ | ja |
Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr | https://instmikrobiobw.de/ | nein |
Julius Kühn Institut | https://www.julius kuehn.de/ | ja |
Leibniz Gemeinschaft | https://www.leibniz gemeinschaft.de/ | nein |
Leopoldina Nationale Akademie der Wissenschaften | https://www.leopoldina.org/leopol dinahome/ | nein |
Max Planck Gesellschaft | https://www.mpg.de/de | nein |
Max Rubner Institut für Ernährung und Lebensmittel | https://www.mri.bund.de/de/home/ | ja |
Paul Ehrlich Institut | https://www.pei.de/ | ja |
Physikalisch Technische Bundesanstalt | https://www.ptb.de/cms/de.html | ja |
Robert Koch Institut | https://www.rki.de/ | ja |
Thünen Institut | https://www.thuenen.de/de/ | ja |
Umweltbundesamt | https://www.umweltbundesamt.de/ | ja |
Anhang 2: Ausgewertete Hochschulen (Stand: 28.06.2022)
Hochschule | Website | Leichte Sprache |
RWTH Aachen | https://www.rwthaachen.de/ | ja |
Uni Augsburg | https://www.uniaugsburg.de/de/ | nein |
Otto Friedrich Universität Bamberg | https://www.unibamberg.de/ | nein |
Uni Bayreuth | https://www.unibayreuth.de/de/index.html | ja |
Freie Universität Berlin | https://www.fuberlin.de/ | nein |
Humboldt Universität Berlin | https://www.huberlin.de/de | nein |
Technische Universität Berlin | https://www.tu.berlin/ | nein |
Uni Bielefeld | https://www.unibielefeld.de/ | nein |
Ruhr Universität Bochum | https://www.ruhrunibochum.de/de | nein |
Rheinische Friedrich Wilhelms Universität Bonn | https://www.unibonn.de/de | nein |
Technische Universität Carolo Wilhelmina zu Brauschweig | https://www.tubraunschweig.de/ | ja |
Uni Bremen | https://www.unibremen.de/ | ja |
TU Chemnitz | https://www.tuchemnitz.de/ | nein |
TU Clausthal | https://www.tuclausthal.de/ | nein |
Brandenburgische Technische Universität CottbusSenftenberg | https://www.tu.de/ | nein |
TU Darmstadt | https://www.tudarmstadt.de/ | nein |
TU Dortmund | https://www.tudortmund.de/ | ja |
TU Dresden | https://tudresden.de/ | ja |
Heinrich Heine Universität Düsseldorf | https://www.hhu.de/ | nein |
Hochschule | Website | Leichte Sprache |
Uni Erfurt | https://www.unierfurt.de/ | nein |
Friedrich Alexander Universität Erlangen Nürnberg | https://www.fau.de/ | nein |
Uni Duisburg Essen | https://www.unidue.de/ | nein |
Europa Universität Flensburg | https://www.uniflensburg.de/ | nein |
Johann Wolfgang GoetheUniversität Frank furt/Main | https://www.unifrankfurt.de/de?locale=de | nein |
Europa Universität Viadrina Frankfurt/Oder | https://www.europauni.de/de/index.html | nein |
TU Bergakademie Freiberg | https://tufreiberg.de/ | nein |
Albert Ludwigs Universität Freiburg i. Breisgau | https://unifreiburg.de/ | nein |
PH Freiburg | https://www.phfreiburg.de/ | nein |
Justus Liebig Universität Gießen | https://www.unigiessen.de/index.html | nein |
Georg August Universität Göttingen | https://www.unigoettingen.de/ | nein |
Uni Greifswald | https://www.unigreifswald.de/ | nein |
FernUni Hagen | https://www.fernunihagen.de/ | nein |
Martin Luther Universität Halle Wittenberg | https://www.unihalle.de/ | nein |
HafenCity Universität Hamburg | https://www.hcuhamburg.de/ | nein |
Helmut Schmidt Universität/Universität der Bun deswehr Hamburg | https://www.hsuhh.de/ | nein |
Technische Universität Hamburg | https://www.tuhh.de/tuhh/startseite.html | nein |
Universität Hamburg | https://www.unihamburg.de/ | ja |
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover | https://www.unihannover.de/ | nein |
Medizinische Hochschule Hannover (MHH) | https://www.mhh.de/ | nein |
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover | https://www.tihohannover.de/ | nein |
Pädagogische Hochschule Heidelberg | https://www.phheidelberg.de/ | nein |
Ruprecht Karls Universität Heidelberg | https://www.uniheidelberg.de/de | nein |
Universität Hildesheim | https://www.unihildesheim.de/ | nein |
Technische Universität Ilmenau | https://www.tuilmenau.de/ | nein |
Friedrich Schiller Universität Jena | https://www.unijena.de/ | ja |
Technische Universität Kaiserslautern | https://www.unikl.de/ | nein |
Karlsruher Institut für Technologie | https://www.kit.edu/ | ja |
Pädagogische Hochschule Karlsruhe | https://www.phkarlsruhe.de/ | nein |
Universität Kassel | https://www.unikassel.de/uni/ | nein |
Christian Albrechts Universität zu Kiel | https://www.unikiel.de/de/ | ja |
Deutsche Sporthochschule Köln | https://www.dshskoeln.de/ | nein |
Universität zu Köln | https://www.unikoeln.de/ | nein |
Universität Konstanz | https://www.unikonstanz.de/ | nein |
Universität Leipzig | https://www.unileipzig.de/ | ja |
Universität zu Lübeck | https://www.uniluebeck.de/univer sitaet/universitaet.html | nein |
Pädagogische Hochschule Ludwigsburg | https://www.phludwigsburg.de/ | ja |
Hochschule | Website | Leichte Sprache |
Leuphana Universität Lüneburg | https://www.leuphana.de/ | nein |
Otto von Guericke Universität Magdeburg | https://www.ovgu.de/ | nein |
Johannes Gutenberg Universität Mainz | https://www.unimainz.de/ | nein |
Universität Koblenz Landau | https://www.unikoblenzlandau.de/de | nein |
Universität Mannheim | https://www.unimannheim.de/ | nein |
Philipps-Universität Marburg | https://www.uni-marburg.de/de | nein |
Ludwig Maximilians Universität München | https://www.lmu.de/de/index.html | ja |
Technische Universität München | https://www.tum.de/ | nein |
Westfälische Wilhelms Universität Münster | https://www.unimuenster.de/de/ | ja |
Universität der Bundeswehr München | https://www.unibw.de/home | nein |
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg | https://uol.de/ | nein |
Universität Osnabrück | https://www.uniosnabrueck.de/startseite/ | nein |
Universität Paderborn | https://www.unipaderborn.de/ | nein |
Universität Passau | https://www.unipassau.de/ | ja |
Universität Potsdam | https://www.unipotsdam.de/de/uniges/ | ja |
Universität Regensburg | https://www.uniregensburg.de/ | nein |
Universität Rostock | https://www.unirostock.de/ | ja |
Universität des Saarlandes | https://www.uni-saarland.de/start.html | nein |
Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd | https://www.phgmuend.de/ | ja |
Universität Siegen | https://www.unisiegen.de/start/ | nein |
Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer | https://www.unispeyer.de/ | nein |
Universität Stuttgart | https://www.unistuttgart.de/ | ja |
Universität Hohenheim | https://www.unihohenheim.de/ | nein |
Universität Trier | https://www.unitrier.de/ | nein |
Eberhard Karls Universität Tübingen | https://unituebingen.de/ | ja |
Universität Ulm | https://www.uniulm.de/ | nein |
Universität Vechta | https://www.univechta.de/ | nein |
Bauhaus Universität Weimar | https://www.uniweimar.de/de/univer sitaet/start/ | ja |
Pädagogische Hochschule Weingarten | https://www.phweingarten.de/ | nein |
Bergische Universität Wuppertal | https://www.uniwuppertal.de/ | Ja |
Julius Maximilians Universität Würzburg | https://www.uniwuerzburg.de/startseite/ | ja |
Fußnote